Fee Claudia Wycisk

Fee, Faszination pur. Ich hatte sie zuletzt 2010 fotografiert. Leider brach der Kontakt ab und nach einigen Jahren traf ich Fee in Facebook wieder. Keine Frage, ich wollte unbedingt wieder mit ihr zusammenarbeiten. Das Fotoshooting war unglaublich toll. Als sie schon vor meiner Haustür stand und ich die Tür öffnete, wußte ich, das wird ein sehr guter Tag. Unterstützung hatten wir von Stefanie Hübenthal, Hair & Make-up Artist aus Frankfurt. Außerdem hat uns die Berliner Designerin Dana Mikelson einige von ihren neuen Masken zur Verfügung gestellt. Eins steht fest, es wird nicht das letzte Fotoshooting mit Fee gewesen sein!

Thomas Gauck: Claudia, starten wir mal unkonventionell: Fotografieren macht dich glücklich, oder? War es schon mal anders? Wie ist das, in deinen Worten erklärt – was bedeutet Fotografieren (portraitieren für dich)? – in deinem Leben?

Claudia Wycisk: Ja, Fotografieren macht mich glücklich – absolut!

Es gab jedoch auch schon mal Momente, wo mich alles gestresst hat und glücklich war ich darüber nicht. Das kam, weil ich einfach zu viele freie Arbeiten und Auftragsarbeiten angenommen habe. Plötzlich habe ich dann gemerkt, dass mir alles zu viel wurde. Es hat mich gestresst, die Fotoshootings durchzuführen und anschließend die Bilder zu bearbeiten und daneben auch schon wieder ans nächste Shooting zu denken. Ich dachte mir, dass geht so nicht weiter und ich habe die Bremse gezogen. Schließlich wollte ich nicht, dass früher oder später meine Kreativität darunter leidet. Schließlich mache ich die Fotografie nicht hauptberuflich, es ist meine Leidenschaft und das soll weiterhin so bleiben. Mittlerweile mache ich viel weniger und ich glaube das tut mir und meiner Kreativität unglaublich gut. Ich freue mich sehr auf jedes neue Fotoshooting, ob Auftrag oder freies Projekt, ganz egal!

Die Fotografie bedeutet mir unheimlich viel, weil sie ein kreativer Ausgleich ist. Hauptberuflich arbeite ich als Bürokauffrau in einem IT-Systemhaus und wie man sich bestimmt vorstellen kann, ist die Arbeit dort nicht all zu kreativ. Die Fotografie hat daher schon einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben, weil ich hier ausleben kann, was ich in einem „normalen“ Job nicht rauslassen kann. Der besondere Reiz der Fotografie liegt für mich darin, keine Vorgaben von außen zu haben, sondern uneingeschränkt alles fließen lassen zu können. Tun und lassen worauf ich gerade Bock habe. Es ist immer wieder wunderbar mit neuen und bereits bekannten Menschen Ideen umzusetzen und dabei tolle Werke zu erschaffen. Einfach abtauchen in eine Welt, weit weg vom Alltag, mit den üblichen Arbeiten, Aufgaben, Sorgen und Problemen.


Claudia Wycisk – Seelenblick


Thomas: Dein Bildband „The Black Series“ entführte den Betrachter in eine Welt vergangen geglaubter Charaktere. Mit unglaublich viel Kostümaufwand hast du Menschen stilecht portraitiert, die etwas älteren unter uns aus der Fernsehsendung ‚Die Onedin-Line‘ vermuten (lief mal in den 70ern). Wow! Was für ein gelungenes Projekt. Ich beneide dich! Deine Bildstrecke bei FiD aus 2014 war noch ohne Interview. Deshalb meine Frage hierzu: Wie war die Resonanz auf dein Buch – hatten nicht einige Bilder daraus diverse Preise gewonnen (?) und kann man es eigentlich noch irgendwo kaufen?

Claudia: Vielen Dank für deine lieben Worte. Das freut mich wirklich sehr zu lesen! ;-)
Die Resonanz auf meinen Bildband war wirklich super. Natürlich hatte ich zuvor Angst, ob die Bildbände überhaupt verkauft werden. Zunächst versuchte ich über die Crowdfunding Plattform Startnext die Produktionskosten zu bekommen. Leider ohne Erfolg. Der gewünschte Betrag kam nicht zustande. Ich hielt jedoch an dem Projekt fest, weil ich es nicht so einfach stehen lassen wollte. Und wenn sich die Claudi mal was in den Kopf gesetzt hat, dann muss das auch durchgesetzt werden. Über Vorbestellungen habe ich dann den gewünschten Betrag erhalten und die Produktion konnte starten. Es war echt total überwältigend endlich die druckfrischen Bücher in den Händen zu halten. Sofort habe ich mich an den Versand für die Vorbesteller gemacht und ich bekam durchweg positives Feedback. Das hat mich in meiner Entscheidung bestätigt, am Ball zu bleiben und sich nicht von einer kleinen Niederlage, durch das nicht erreichen des Crowdfunding-Betrages, einschüchtern zu lassen und alles hinzuschmeißen. Nun habe ich nur noch wenige Bildbände bei mir stehen und hoffe auch diese noch unter die Leute zu bringen.

Ja, korrekt. Zwei Bilder aus der Serie haben Preise gewonnen. Hier mal eine kleine Auflistung:
Goldmedaille beim 13. Trierenberg Special Themes Circuit 2014 in der Kategorie People & Pets.
2015
6. Platz beim Fotowettbewerb der Fotocommunity und dem Magazin SCHWARZWEISS zum Thema “faszinierende Schwarzweißfotografie”
FIAP Ribbon Award beim Al-Thani Award for Photography

1. Platz bei den Monochrom Awards – International Black & White Photography Contest in der Kategorie Portrait / Amateur

Die Bilder der Serie, genauso wie der Bildband kann bei mir erworben werden. Am besten einfach eine E-Mail an info@cwphoto.de senden. Weitere Infos können auch auf der Homepage nachgelesen werden: http://www.the-black-series.de/bildband

Aktuell habe ich eine Aktion, dass ich meine Ausstellungsbilder der Serie inklusive Rahmen und Passepartout für 99€ verkaufe. Wer also Interesse hat, kann mich sehr gerne anschreiben und alles Weitere erfahren.

Thomas: Ich bin sicher, du wirst jetzt noch einige Bestellungen mehr bekommen. Meine inklusive. Erzähl doch noch mal kurz: Woher hattet ihr die Kleider aus der Serie, und vor allem die total überzeugenden Personen? Für mich ist ‚The Black Series‘ wie eine Zeitreise und ich stelle mir vor, welche Berufe oder Personen sie darstellen könnten „Gouvernante, Schröpfer, Scharfrichter, Knecht Bootsmann oder Gutsbesitzer“ – es ist alles dabei. Wieviele Sessions hattest du und hast du schon während des Projektes geahnt, wie genial die Bilder werden würden?

Claudia: Die Kleider habe ich mir zum Teil selber gekauft. Viele Blusen, ein paar Röcke, Kleider und Accessoires. Ich habe aber auch hier und da mal aus dem Theater- oder Kostümverleih Sachen ausgeliehen oder die Modelle haben selber was mitgebracht, von Oma, Uroma. Manchmal waren da richtig antike Stücke dabei. Zum Teil mussten wir aber auch improvisieren, zum Beispiel bei den Männern oder Kindern. Da etwas passend antikes zu finden war gar nicht so einfach.

Zu Beginn habe ich Freunde und Familie gefragt, ob sie für die Serie Model stehen wollen. Umso mehr Bilder ich gemacht und veröffentlicht habe, umso mehr fremde Menschen wollten ein Teil der Serie werden. Auch habe ich in Facebook ausgeschrieben und nach Leuten gesucht, die sich für die Serie ablichten lassen wollen. Ich habe dann einfach nach meinem Gefühl entschieden, wer in die Serie passt. Meist hat das auch immer irgendwie hingehauen und jede Person strahlt etwas geheimnisvolles aus. Genau das, was ich auch erreichen wollte. Individuelle Geschichten erzählen, mit jedem einzelnen Bild.

Für die Serie habe ich insgesamt 101 Menschen aus jedem Lebensbereich und 3 Hunde fotografiert. Jeder der 101 Menschen und 3 Hunde ist im Bildband verewigt. Zu Beginn des Projektes war mir noch nicht klar, dass es so „ausufert“ und ich am Ende einen Bildband in den Händen halten werde. Die Serie entstand ja total zufällig. Nach und nach merkte ich schon, dass diese Serie immer mehr Form annahm und dann reifte auch schnell der Gedanke, der Serie einen würdigen Abschluss zu verleihen – der Bildband.

Thomas: Ich denke, da ist dir ein wirklich sehenswerter Bildband gelungen. Die Messlatte hast du dir damit ja schon selbst ziemlich hoch gesteckt – arbeitest du aktuell wieder an einem Projekt dieser Komplexität?

Claudia: Momentan nicht. Aber wer weiß, vielleicht entsteht ja wieder ganz spontan etwas. Ich lasse mich da treiben und versuche mich nicht unter Druck zu setzen. Aktuell schwebt mir die Idee im Kopf, einen Bildband zu erstellen, der meine ganzen Werke mit Kopfbedeckungen und Masken zeigt. Aber ob ich es tatsächlich umsetzen werden, steht noch in den Sternen … Einen Bildband zu erstellen hängt ja immer von vielen Faktoren ab. Muss gut überlegt und geplant sein. Ist ja schließlich auch alles mit sehr vielen Kosten verbunden.

Thomas: Du beteiligst dich auch noch erfolgreich bei Fotowettbewerben. Ein Thema, welches sicher viele interessiert – was sind da so deine Erfahrungen, welche Tipps kannst du hierzu geben?

Claudia: Ui, so viele Tipps kann ich da leider gar nicht geben. Den ersten größeren Fotowettbewerb bei dem ich teilgenommen habe, war der 13. Trierenberg Special Themes Circuit 2014. Ich wurde damals von dem Vorsitzenden Dr. Chris Hinterobermaier angeschrieben doch ein paar meiner Bilder einzusenden. Dies habe ich getan und war tatsächlich mit einem Bild aus meiner „The Black Series“ in der Kategorie People & Pets siegreich.

Seit dem bekomme ich immer E-Mails, wenn Fotowettbewerbe ausgeschrieben sind. Anscheinend wurde ich da irgendwie in einen Verteiler aufgenommen. Aber das ist wirklich ganz gut, weil so kann man sich aussuchen woran man teilnehmen möchte und wo nicht. Ich entscheide da aber immer nach meinem Bauchgefühl und ob es mein Budget zu lässt, denn Bilder einzusenden ist meist mit Kosten verbunden (Teilnahmegebühr pro Bild / pro Serie).

Welche Bilder ich einsende, lasse ich auch wieder mein Bauchgefühl entscheiden und was am besten zu welcher Kategorie passen könnte. Ich habe so viele Bilder, da die richtigen auszuwählen ist immer extrem schwer. Fotografie ist nun mal Geschmacksache, den einem gefällt das Bild, dem anderen wieder ein anderes. Bei einem Fotowettbewerb zu gewinnen, ist immer Glücksspiel! Eigentlich ist das nicht so mein Ding, aber ab und an macht das doch echt Spaß und man fiebert mit und freut sich wenn eine E-Mail kommt mit dem Betreff „Winner Announced!“ und dann vielleicht noch unter den Gewinnern zu sein, schon ein schönes Gefühl.

Thomas: Ausgefallene Kopfbedeckungen und Masken spielen bei deinen Portraits immer wieder eine große Rolle. Wie erarbeitest du dir die passenden Accessoires zu den entsprechenden Typen – und was war zuerst da, die Idee oder das Modell?

Claudia: Ich selber mache die verschiedenen Kopfbedeckungen nicht, sondern Designer mit denen ich immer wieder gerne zusammenarbeite. Das sind zum Beispiel Dana Mikelson aus Berlin oder Candice Angélini aus Frankreich oder auch Bartholomäus Wischnewski von CEXN.

Ich kann gar nicht genau sagen was zuerst da war. Aber meist vereinbare ich mit den Models einen Termin und dann schauen wir was umgesetzt werden kann. Oft ist es so, dass ich mit einem Model einen Termin zum shooten ausgemacht habe und ich auch schon mit Designern im Kontakt bin und wir überlegen was zu welchem Model passen könnte. Wir legen dann einfach los, ohne vorher minuziös Ideen auszuarbeiten. Sowas stresst mich nur und fokussiert mich zu sehr auf einer Stelle. Ich habe sehr sehr selten schon vorher Bilder im Kopf wie was auszusehen hat. Alles passiert bei mir intuitiv und spontan. Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch und ich entscheide viel aus dem Bauch heraus. Doch eins weiß ich eigentlich schon vorher, ich will meine Bilder so minimalistisch wie möglich gestalten. Ich will keine aufwendigen Locations oder stundenlange Vorbereitung für ein Shooting. Ich will einfach das Model und das entsprechende Accessoires so wirken lassen, dass eine Geschichte erzählt und vielleicht sogar ein kleiner Seelenblick beim Betrachter erreicht werden kann.

Thomas: Deine Portrait-Bilderwelten sind ungemein facettenreich aber doch stilistisch durchgängig, du bist ja noch recht jung, Claudia, woher schöpfst du deine Kreativität vor allem?

Claudia: Puh, ich schöpfe überall ein bisschen. Aus Filmen, wenn ich mit meinen Hunden unterwegs bin oder auch im Internet. Man lässt sich klar auch von anderen Fotografen und deren Sichtweisen anregen, versucht aber dennoch sein eigenes Ding daraus zu machen. Aber oftmals kommt bei mir die Kreativität erst dann, wenn das Model, die Hair & Make-up Artistin und die Klamotten / Accessoires im Raum liegen. Dann entwickelt sich so langsam eine Vorstellung was entstehen könnte. Ich finde das irgendwie extrem spannend, wenn vorher noch nicht klar ist was am Ende des Shootings im Kasten ist. Wie gesagt, auf ewig lange Planungen vorher habe ich einfach keine Lust, sondern finde die Spontanität in der Fotografie äußerst reizend!

Thomas: Beruflich bist du ja in einer ganz anderen Welt tätig – wirst du dich eines Tages auf das hauptberufliche Fotografieren konzentrieren – wäre das dein Ziel?

Claudia: Grundsätzlich finde ich den Gedanken, mit der Fotografie mein Geld zu verdienen nicht schlecht. ABER der Gedanke von Aufträgen abhängig zu sein, um mein monatliches Einkommen zu erhalten, lässt die Frage klar mit einem nein beantworten. Natürlich weiß ich nicht was in ein paar Jahren ist, vielleicht entwickelt sich das mit der Fotografie weiter so gut, dass es irgendwann reicht. Aber Sicherheit hat man mit dem Beruf Fotografie nicht und man muss auch realistisch sein, Fotografie hauptberuflich zu machen ist nunmal sehr sehr schwer. Jeder der die Fotografie hauptberuflich ausübt, weiß was ich meine. Klar dem einen fällt es leichter, dem anderen weniger. Aufträge können kommen und gehen oder gänzlich ausbleiben. Dieses Risiko will ich nicht eingehen. Mein Bürojob ist völlig in Ordnung. Super Arbeitskollegen, einen sehr lockeren Chef, der mir erlaubt meinen jungen Hund mit ins Büro zu nehmen, super Arbeitszeiten, 25h die Woche arbeiten, gutes Gehalt und einen unbefristeten Vertrag. Ich brauche mich nicht von Tag zu Tag hangeln um neue Aufträge zu generieren. Mein monatliches Einkommen ist gesichert. Außerdem will ich mir die Freiheit bewahren aussuchen zu können, was ich an Aufträgen annehme und was nicht. Oder auch ganz entspannt sein, wenn mal eine gewisse Zeit keine Anfrage für einen Auftrag ins Postfach flattert. Ich will mir einfach die Leidenschaft, die ich für die Fotografie habe, bewahren und will keinen Druck haben. Ich kann nur kreativ sein, wenn ich einen relativ freien Kopf habe und mir nicht immer den Kopf darüber zerbrechen muss, wann ich das Geld für meine Miete bekomme. Frei zu sein, indem was man tut, ohne Einschränkungen von außen Kunst zu schaffen, ist für mich einer der wichtigsten Punkte in der Fotografie.

Thomas: Viele sind Teilzeit-Fotografen oder fotografieren auf Rechnung ausschließlich Babys oder Hochzeiten. Ich glaube, da sind auch ganz viele darunter, die eigentlich über die Finanzierung Ihrer Ausrüstung auf diesem Wege ganz froh sind. Ganz anderes Thema: Claudia, hast du deinen Stil für dich gefunden oder experimentierst du – wenn ja wie? Welche Rolle spielt dabei Technik für dich, hast du zum Beispiel ein eigenes Studio?

Claudia: Ja, ich glaube schon, dass ich meinen Stil gefunden habe. Man weiß natürlich nie im Voraus wie man sich so weiter entwickelt. Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo ich denke, alles Mist ich muss etwas anderes machen. Derzeit ist das aber nicht der Fall. Ich fühle mich sehr wohl im Portrait / Fineart-Bereich und habe im Moment nicht vor etwas daran zu ändern.

Technik spielt bei mir eigentlich überhaupt keine Rolle. Ich habe meine Kamera, Softbox, Aufsteckblitz und einen Reflektor. Damit weiß ich umzugehen und das war es auch schon! ;-) Ein eigenes Studio habe ich nicht, die meisten Indoor-Aufnahmen entstehen bei mir in der Wohnung.

Thomas: Eine ganz offene Frage, Claudia, wie gehst du mit Kritik um, sofern dich überhaupt welche erreicht – und wie wichtig ist dir Kritik im Schaffensprozess eines Projektes? Wen bittest du um Beurteilung und nimmst du ernst?

Claudia: Ich denke, dass ich gut mit Kritik umgehen kann, solange sie konstruktiv ist. Kritik ist immer wichtig um sich weiterzuentwickeln. Lob ist zwar immer sehr schmeichelnd aber von Morgens bis Abends den Bauch gepinselt zu bekommen, bringt einen leider nicht weiter. Auch ist es wichtig nicht nur die Kritik von anderen zu bekommen, sondern auch kritisch mit sich selber zu sein. Ich würde von mir behaupten, dass ich mir gegenüber sehr kritisch bin. Aber das war nicht von Anfang an so. Das hat sich im Laufe der Zeit erst entwickelt. Zum Beispiel finde ich viel weniger Bilder eines Fotoshootings richtig gut. Mittlerweile sind es max. 5 Bilder von einem Fotoshooting die mich wirklich zu 100% überzeugen. Okay, das Fotoshooting mit Fee sprengt da bisschen den Rahmen. Aber grundsätzlich ist das gar nicht schlimm, weniger Bilder eines Fotoshootings auswählen. Man muss nicht aus jedem Shooting zich Bilder bearbeiten und über die Hälfte nur noch halbwegs…. Qualität vor Quantität! Ich sortiere viel mehr aus, lasse auch mal ein paar Tage vergehen bis ich mich an die Bilder setze. Schließlich sollen die Bilder ja was besonderes sein. Ob man das natürlich immer schafft, sei dahingestellt. Aber es ist mein Ziel, ein Werk zu erschaffen was man sich auch noch nach einiger Zeit anschauen kann und sagt: WOW, das ist einfach ein tolles Bild.

Kritik im Schaffensprozess eines Projektes ist enorm wichtig und die Meinung von engen Freunden und Familie spielt dabei für mich eine große Rolle, auch wenn manche davon nicht so viel mit der Fotografie zutun haben. Aber letztendlich vertraue ich dann doch meinem Bauchgefühl, wenn das sagt toll und ich einfach zu 100% davon überzeugt bin, dann setze ich das um, komme was wolle! ;-)

Thomas: Kannst du bitte noch ein paar Worte zu deiner Bildserie mit ‚Fee‘ sagen …?

Claudia: Ja, die liebe Fee, was soll ich sagen? Selten so ein wunderschönes Wesen gesehen! Sie ist so unglaublich ausdrucksstark. So gut wieder jeder Drücker ist ein Treffer. Ich habe schon vor einigen Jahren mit Fee zusammengearbeitet. Jedoch war ich zu diesem Zeitpunkt fotografisch noch nicht so weit. Der Kontakt brach dann leider auch ab und vor kurzer Zeit erschien Fee wieder in Facebook und wir hatten direkt wieder Kontakt. Es war klar, dass sie wieder vor meine Kamera musste. Mit meiner Lieblings-Hair & Make-up Artistin Stefanie Hübenthal haben wir direkt einen Termin ausgemacht und das Shooting begann. Hach, ich kann nur immer wieder davon schwärmen. Fee ist nicht nur so unglaublich fotogen, sondern auch eine so liebenswerte Person, mit der man Pferde stehlen kann. Einfach ein Traum!

Für unser Fotoshooting hat uns die Berliner Designerin Dana Mikelson einige ihrer neuen Masken zur Verfügung gestellt. Wir wollten bewusst nicht zu dunkel werden, was man ja eigentlich von mir kennt. Da die Masken doch sehr, wie soll ich sagen, gruselig sind. Es musste also etwas helles her. Alles sollte sehr fein und filigran wirken. Kein dunkles Make-up oder dunkler Hintergrund mit wenig Licht. High Key hatte ich im Kopf und es ist genauso so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe. Wie eine Fee, im wahrsten Sinne des Wortes! ;-)

Außerdem hatte Fee einen riesigen Koffer mit genialer Kleidung dabei, u.a. einen viel zu großen schwarzen Wintermantel. Damit konnten wir wunderbar spielen und die Atmosphäre, die die Bilder transportieren ist genau das was ich wollte.

Alles in allem war das Fotoshooting mit Fee ein toller fotografischer Beginn für 2016. Eins steht fest, es wird nicht das letzte Shooting mit ihr gewesen sein. Wir planen schon den nächsten Termin ….

Thomas: Vielen Dank Claudi! Hab noch viel Freude mit deiner Kamera!